Was ist, wenn ich emotional werde oder weinen muss?

Manche Tränen warten nicht auf einen perfekten Moment. Sie kommen, wenn etwas berührt wird, das lange geschwiegen hat. In der schamanischen Begleitung sind sie kein Problem – sondern ein Geschenk. Eine Einladung Deines Innersten, sich zu zeigen.

Warum Weinen ein Zeichen von Stärke ist

Weinen ist keine Schwäche. Es ist ein Ausdruck von Lebendigkeit, von Be-rührung, von Wahrheit. In der schamanischen Arbeit geschieht oft etwas, das der Verstand nicht mehr kontrolliert. Ein energetischer Knoten löst sich, ein altes Bild taucht auf, ein Gefühl, das lange unter der Oberfläche lag, findet endlich einen Weg nach draußen. Und das darf es. Muss es sogar.

Was geschieht, wenn Emotionen kommen?

Du wirst gehalten. Im wahrsten Sinne des Wortes – energetisch, atmosphärisch, menschlich. Tränen dürfen fließen, Worte dürfen stocken, das Herz darf rasen. Die schamanische Begleitung öffnet einen Raum, in dem alles Platz hat – auch Deine Wut, Deine Trauer, Deine Ohnmacht. Du musst nichts zurückhalten. Nichts erklären. Nur da sein.

Ich habe Angst, die Kontrolle zu verlieren – ist das normal?

Ja. Und es zeigt, wie sehr Du Dich eigentlich im Griff hast. Doch gerade das Loslassen ist oft der Schlüssel zur Veränderung. In der Begleitung geschieht nichts gegen Deinen Willen. Du bist wach, bewusst und bei Dir – auch wenn Tränen fließen. Es ist wie bei einer Geburt: Man kann sie nicht planen. Aber man kann sich begleiten lassen.

Gibt es „zu viel“ Emotion?

Nein. Es gibt nur: was gerade da ist. Der Raum ist darauf vorbereitet. Ich bin darauf vorbereitet. Und vor allem: Dein System weiß genau, wie viel es zeigen kann. Oft zeigen sich Dinge in genau dem Maß, das heilsam und möglich ist. Du bist nicht zu viel. Du bist genau richtig.

Wie geht es danach weiter?

Oft sind es die Momente nach den Tränen, in denen etwas Neues entsteht. Klarheit. Ruhe. Manchmal auch Überraschung. Nach der Session bleibst Du nicht allein. Wir besprechen, was sich gezeigt hat, wie Du gut in Deinen Alltag zurückkehrst – und was Du brauchst, um weiter zu integrieren.

„Ich dachte, ich muss stark sein – aber dann kam alles hoch. Und ich habe mich nicht geschämt. Ich habe mich gesehen gefühlt. Und das war vielleicht das Wichtigste.“

– Klientin nach einer schamanischen Einzelsession